Taufe kommt von „tauchen“. Der ursprüngliche Ritus der Taufe geschah durch Eintauchen / Untertauchen im Wasser. Durch die Taufe, die Jesus der Kirche als grundlegendes Sakrament anvertraut hat, wird der Mensch „eingetaucht“ in die Realität Gottes, die Liebe heißt. Wer getauft wird, wird ein „Kind Gottes“, das bedeutet: von Gott total geliebt, angenommen, in seine Liebe hineingenommen. Zugleich bedeutet die Taufe ein Sterben und Begrabenwerden mit Christus: der „alte Mensch“, der fern von Gott lebt, stirbt und wird begraben (im „Grab“ des Wassers), um mit Christus zu „neuem“ Leben aufzuerstehen. Durch die Taufe wird ein Mensch eingegliedert in die Gemeinschaft der Christen, die Kirche, in eine konkrete Pfarrgemeinde.
Was tun, wenn… Eltern ein Kind taufen lassen wollen?
Normalerweise werden die Kinder einige Wochen oder Monate nach der Geburt zur Taufe gebracht. Die unbedingt notwendige Voraussetzung, um ein Kind taufen zu können, ist der Glaube der Eltern und die Bereitschaft, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen. Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist es angebracht, die Taufe auf später zu verschieben, eventuell bis das Kind selber entscheiden kann.
Die Taufe soll am Sonntag, dem Tag der Auferstehung des Herrn, gefeiert werden. In unserer Pfarrei ist es der letzte Sonntag jeden Monats, außer in der Fastenzeit. Bitte, sich an diesen Termin zu halten. Wenn mehrere Kinder zu taufen sind, werden sie in einer gemeinsamen Feier getauft. Die Taufe ist ein Fest der Pfarrgemeinde und nicht bloß der Familie. Wenn Eltern ein Kind taufen lassen wollen, mögen sie dies wenigstens zwei Wochen vorher dem Pfarrer melden. Sie sollen sich Gedanken machen – besonders, wenn es das erste Kind ist – über das Wesen der Taufe, über die Feier und über die Verpflichtungen; dazu dient das „Taufgespräch“, das mit den Eltern vereinbart wird.
„Eucharistie“ bedeutet Danksagung. Die Menschen, die zu Christus gehören, kommen am Sonntag, dem Tag des Herrn, zusammen, um ihm für sein Erlösungswerk zu danken. Sie feiern das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung, so wie es Jesus in zeichenhafter Weise schon beim Abendmahl vorweggenommen hatte. Dieses Geheimnis wird in der Feier der Eucharistie für uns gegen-wärtig gesetzt und wirkt in uns das Heil. Im heiligen Mahl geschieht durch das Essen des eucharistischen Brotes und das Trinken des eucharistischen Weines, die sakramentale Zeichen des Leibes und Blutes Christi sind, eine innige Vereinigung mit dem auferstandenen Herrn (Kommunion = Gemeinschaft). Zugleich verwirklicht sich auch konkrete Gemeinschaft mit den Mitchristen, die sich im Alltag in Werken der Nächstenliebe zeigen soll.
Was tun, wenn… Eltern ein Kind zur Erstkommunion hinführen wollen?
In unserer Pfarrgemeinde können (nicht müssen!) die Kinder in der zweiten Grundschulklasse zur Erstkommunion hingeführt werden. Die Vorbereitung erfolgt in zehn Gruppenstunden.
… eine kranke oder alte Person die Kommunion zu Hause erhalten möchte?
Personen, die wegen ihres Alters oder wegen Krankheit nicht in die Kirche kommen können, bringt der Pfarrer oder ein Kommunionhelfer gern die Hl. Kommunion ins Haus. Regelmäßig wird die Krankenkommunion an jedem ersten Freitag des Monats (Herz-Jesu-Freitag) gebracht. Auf Wunsch wird sie auch an anderen Tagen (z. B. anlässlich von Geburtstag oder ähnlicher Anlässe) überbracht. Bitte, melden Sie sich im Pfarramt, wenn Sie die Krankenkommunion wünschen. Für den „Versehgang“ sollen zu Hause auf dem Tisch ein Kreuz, zwei Kerzen und Weihwasser in einem Schüsselchen bereit gestellt werden.
Der Herr hat uns als besonderes Ostergeschenk das Sakrament der Sündenvergebung gegeben. In diesem Sakrament erfährt der Christ die unendlich große Liebe und Barmherzigkeit unseres Erlösers. Wir müssen und können uns nicht mit eigener Kraft aus der Sünde befreien; wir dürfen uns von Christus verzeihen lassen. Vergebung kann gewiss auch durch Gebet, Reue und durch Werke der Liebe erlangt werden, aber wie der Vater das Erlösungswerk dem Sohn anvertraut hat, so geschieht Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen durch Christus. Dafür hat er dieses Sakrament eingesetzt.
Was tun, wenn… jemand das Sakrament der Sündenvergebung empfangen möchte?
Beichtgelegenheit und Aussprache wird am Samstag nachmittag (von 15.00 bis 16.00 Uhr) geboten und eine halbe Stunde vor den Gottesdiensten. Es kann auch jederzeit darum ersucht werden.
Firmung bedeutet „Stärkung“. Die in der Taufe grundgelegte Vereinigung mit Christus und die Eingliederung in die kirchliche Gemeinschaft werden in der Firmung bestätigt und verstärkt. Im Sakrament der Firmung beschenkt Christus den getauften Menschen in einer besonderen Weise mit seinem Heiligen Geist, mit dessen Kraft der Christ seinen Glauben bewusster leben kann und einen konkreten Beitrag zur Verwirklichung des Reiches Gottes in der Welt leisten kann.
Was tun, wenn… ein Getaufter die Firmung empfangen möchte?
In unserer Pfarrgemeinde können die Schüler der 2. bzw. der 1. Mittelschulklasse zur Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung zugelassen werden. Die Vorbereitung dauert ungefähr ein Schuljahr, d. h. von Oktober bis Mai.
Wie uns die Evangelien berichten, hatte Jesus in besonderer Weise ein „Herz“ für die kranken und leidenden Menschen. Viele von ihnen hat er geheilt und sich so als „Heiland“, als „Heilender“ erwiesen. Der kranke Mensch befindet sich in einer Situation des „Unheils“ und braucht Heilung. Aber nicht immer ist körperliche Heilung möglich; diese ist aber auch nicht das Allerwichtigste. Seelische Heilung, Kraft und Geduld im Ertragen der Krankheit, Vertrauen und die Bereitschaft dem leidenden Christus nachzufolgen sind Haltungen, die „heilsam“ sind; die aber auch eine überaus gute Voraussetzung für körperliche Genesung bilden.
Jesus hat die Apostel, das bedeutet die Kirche, beauftragt „Kranke zu heilen“ und er hat ihr zu diesem Zweck ein wirksames Heilszeichen gegeben: das Sakrament der Krankensalbung.
Was tun, wenn… jemand ernstlich krank ist?
Es ist gut, einen Priester zu rufen, der dem Kranken dieses Sakrament spendet, auch wenn keine Todesgefahr in Sicht ist. Es ist nicht das Sterbesakrament (die alte Bezeichnung „Letzte Ölung“ ist falsch), auch nicht ein Sakrament für einen bereits Verstorbenen; es kann jedoch einem Sterbenden gespendet werden. Man erweist einem Kranken einen größeren Liebesdienst, wenn man ihm frühzeitig die Salbung – zusammen mit der Hl. Kommunion – spenden lässt, als damit zu warten bis er schon gestorben ist.
… jemand die Krankensalbung bei der jährlichen gemeinsamen Feier empfangen möchte?
In unserer Pfarrgemeinde wird einmal im Jahr, und zwar am Caritassonntag, die Krankensalbung in der Kirche gefeiert, zu der alle, die sich aus Altersgründen, infolge chronischer Krankheit oder psychisch und körperlich nicht gesund fühlen, eingeladen sind.
Christus hat die eheliche Gemeinschaft eines Mannes und einer Frau, die durch den Glauben und die Taufe an seinem Leben teilhaben und der Kirche eingegliedert sind, zum Sakrament, zu einem Zeichen des Heils gemacht. „Heil“ für das Ehepaar selber, in einer beglückenden Beziehung zueinander und im Bewusstsein, von Gottes Liebe begleitet zu sein auf dem gemeinsamen Lebensweg. „Heil“ aber auch für die menschliche Gemeinschaft, da die Weitergabe des Lebens und die Erziehung der Kinder, für die Gesellschaft und für die christliche Gemeinschaft von höchstem Wert sind.
Was tun, wenn… ein Paar eine sakramentale (kirchliche) Ehe schließen möchte?
Die Brautleute werden eingeladen, an einem Ehevorbereitungskurs teilzunehmen, um die Lehre der Kirche über das Sakrament kennenzulernen und den Glauben zu vertiefen.
Für das „Aufgebot“ (Bekanntmachung und bürokratische Abwicklung) sollen sich die Brautleute an jenes Pfarramt wenden, wo beide wohnhaft sind; falls sie aber nicht in derselben Gemeinde wohnen, können sie zwischen dem einen oder dem anderen Pfarramt wählen. Über die erforderlichen Dokumente erteilen das Pfarramt und das Standesamt der Gemeinde Auskunft.
Die Feier der Trauung soll gut vorbereitet sein. Es muss nicht immer eine aufwendige „Hochzeit“ sein; es müssen auch einfachere und weniger kostspielige Formen gefunden werden.
… ein Paar, das in einer kirchlich „irregulären“ Situation (Zivilehe, Partnerschaft ohne Ehe) lebt, eine kirchliche Ehe schließen möchte?
Man wende sich an den Pfarrer, an einen Priester oder an das Eheamt der bischöflichen Kurie (Bozen, Domplatz 2 – Tel. 0471 306374).
Bis zum Lebensende begleitet die Kirche die Getauften auf dem Weg der irdischen Pilgerschaft. Sterben bedeutet für den Christen nicht ein „Fallen ins Nichts“, sondern ein Hinüberschreiten in ein neues Leben. Deswegen sind die Beerdigungsriten immer von der Hoffnung auf eine Auferstehung mit Christus geprägt. Auch wenn die Trennung von lieben Menschen schmerzvoll ist, so werden wir doch vom Apostel Paulus aufgefordert, „nicht zu trauern, wie die anderen, die keine Hoffnung haben“ (1 Thess. 4,13).
Was tun, wenn… eine Person im Sterben liegt?
Es ist gut, den Priester zu rufen, der – wenn noch möglich – die Kommunion als „Wegzehrung“ reicht und die Krankensalbung spendet, wenn sie nicht schon während der Krankheit gespendet wurde; ferner gibt er die Lossprechung und erteilt den Sterbeablass. Der Priester spricht die Sterbegebete.
… jemand gestorben ist?
Es ist recht, das Sterben eines Familienangehörigen mit Gebet zu begleiten und auch unmittelbar nach seinem Sterben für ihn zu beten. Es soll der Priester gerufen werden. Dann ist es ein guter Brauch, die Nachbarn zu benachrichtigen, die an der Trauer in besonderer Weise teilnehmen und in mancherlei Dingen behilflich sein können. Es wird das Sterbeglöckchen geläutet.
… bezüglich Aufbahrung und Abendrosenkranz?
In den meisten Fällen wird ein Toter in der Leichenkapelle aufgebahrt; es ist jedoch auch möglich ihn zu Hause aufzubahren. Die Leichenbestattung besorgt das. Wenn die Leiche in der Kapelle aufgebahrt ist, wird der Abendrosenkranz in der Kirche gebetet, sonst im Haus. Immer um 20.00 Uhr. Zum Vorbeten soll jemand gesucht werden.
… eine Beerdigung zu organisieren ist?
Die Angehörigen oder der Nachbar mögen für die musikalische Gestaltung sorgen (Chor bzw. Organist, Kantor…), können Lesungen und Texte auswählen, sollen Fürbitten zusammenstellen. Die Beerdigungen findet immer um 14.30 Uhr statt.
Segnungen sind Gebete und Rituale, mit denen Personen (Familien, Kinder, Kranke…), Einrichtungen (Wohnungen, Gebäude, Anlagen…) oder Gegenstände in gläubigem Vertrauen unter den Schutz Gottes gestellt werden, beziehungsweise wenn Lob und Dank für Gottes Wohltaten ausgesprochen werden soll.
Was tun, wenn… jemand einen Segen spenden lassen möchte?
Einen Priester darum ersuchen.